Mit diesen Anekdoten und Insidertipps kannst du beim nächsten Besuch deiner Eltern den obligatorischen Stadtrundgang aufpeppen.
Unsere Vorgänger beim BLUG haben letztes Jahr verraten, welche Orte sie in Göttingen am schönsten finden. Jetzt ziehen wir mit unseren Lieblingsplätzen nach:
Gwens Geheimtipps:
Leineufer und -brückeKlar, Berlin hat die Spree und Hamburg die Elbe. Aber durch Göttingen fließt die Leine! Und die hat ein so schönes breites Ufer, dass man gar nicht anders kann, als sich mit einer großen Decke, einem guten Buch oder wahlweise auch mit ein paar Freunden und einem Grill auf die Wiese zu legen. Gerade neu entdeckt als gemütliches, wahlweise auch romantisches Plätzchen, habe ich die Leinebrücke am Rosdorfer Weg. Auf dem breiten Steingeländer kann man entspannt die Beine über der Leine baumeln lassen. Nichts für Menschen mit Höhenangst! Auch ein Blick unter die Brücken lohnt sich: Die Wände dort sind Leinwände für Graffiti.
Hinterhöfe
Ich liebe es, durch Göttingen zu spazieren, in dem Glauben schon jede Ecke zu kennen, und dann doch noch einen unbekannten Winkel zu entdecken. Dazu gehören zum Beispiel Hinterhöfe. Von dort sieht man Göttingen aus einer ganz anderen Perspektive. Also einfach mal von den Mainstreamstraßen in die Hinterhöfe sneaken und die Balkonbepflanzung der Leute ausspionieren.
Schrebergärten
Wenn man einfach mal Ruhe braucht und dabei noch was Schönes sehen will, sollte man unbedingt mal einen Spaziergang durch die Schrebergartenkolonie in der Südstadt machen. Im Sommer blühen dort alle erdenklichen Blumen und man fühlt sich wie in einer anderen und ganz und gar heilen Welt. Außerdem gibt es da einen Garten, aus dem Gemüse der Saison verkauft wird.
Maries liebste Flecken:
Das Farnhaus im Alten Botanischen Garten
An diesen zauberhaften Ort führe ich wirklich alle meine Besucher. Manchmal komme ich auch allein dorthin, um mich kurz von der Stille und der schweren, feucht-warmen Luft einhüllen zu lassen. In dem ersten Gewächshaus des Alten Botanischen Gartens, vom Eingang an der Unteren Karspüle aus gesehen, sprießen und gedeihen mehr Farnarten, als ich mir sie jemals hätte ausmalen können – einige baumhoch. Ein gemauerter Höhlengang und eine Metalltreppe in das „obere Stockwerk“ der Vegetation bieten verschiedene Perspektiven auf das satte, exotische Grün. Den kostenfreien Kurzurlaub könnt ihr täglich genießen: Von März bis Oktober zwischen 8 Uhr und 18.30 Uhr und von November bis Februar zwischen 8 Uhr und 16 Uhr.
Hochschulsportzentrum im Abendlicht
Ja, ich bin wirklich gerne oben auf dem Gelände des Hochschulsports! Für alle, die sich bei zitternden Muskeln und Schweißausbrüchen nicht entspannen, mag zumindest anderen dabei zuzusehen Spaß machen. In den warmen Monaten gibt es auf den Außenanlagen immer etwas zu gucken. Bälle und Frisbees fliegen durch die Szene, Mannschaften jagen sich über das Grün und das Klettergerüst ist mit Menschen im Klimmzug behängt. Plätze wie die Böschung am Spielfeld laden zum Sonnenuntergang-Gucken ein. Dann glänzen die Solarzellen am Fitnesszentrum und die „Legoköpfe“ auf dem Dach des Uniklinikums erstrahlen.
Der Wochenmarkt
Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag seine Lebensmittel super frisch und regional auf dem Wochenmarkt einzukaufen, mag nicht in jedem Studi-Budget drin sein. Ab und zu einen Tag damit zu beginnen, auf dem Platz „Am Wochenmarkt“ herrlich feste Frühkartoffeln in eine Papiertüte und Eier in den mitgebrachten Karton zu stecken, ist für mich aber eine Wonne. Und irgendwann wurde ich dann zum ersten Mal mit den Worten „Ach hallo, wie geht es dir?“ an meinem Lieblingsstand begrüßt. Am Dienstag und Donnerstag könnt ihr euch zwischen 8 Uhr und 13 Uhr an der Ästhetik von knackigem Obst und Gemüse berauschen und hier und dort auch mal etwas kosten; am Samstag zwischen 8 Uhr und 14 Uhr.
Spaziergang am Rainsbach
Davon, eine große Runde bis hinauf in den Stadtwald oder eine kleinere bis in die Schillerwiesen zu laufen oder zu joggen, haben euch BLUG-Kollegen bereits vorgeschwärmt. Für den Rückweg hinunter in die Stadt möchte ich euch nun noch ans Herz legen, den Hainholzweg zu nehmen. Dort fließt der Rainsbach aus den Schillerwiesen kommend in einem Kanälchen. Bei Sonnenschein glitzert das dahinplätschernde Wasser zur einen Seite und zur anderen schinden die Stadtvillen des Ostviertels Eindruck. Ganz sanft führt mich dieser Heimweg zurück in die Realität.
Der Stadtwall am Cheltenham-Park
Ein Geheimtipp ist er nicht und doch kann er für nicht oft genug für eine schnelle oder ganz langsame Runde angepriesen werden: Der Stadtwall. Oberhalb des Cheltenham-Parks laufe ich stets langsamer – denn von dort finde ich die Aussicht auf die Innenstadt am schönsten. Mir kommt es dann gar nicht so vor, als blickte ich über die Dächer einer Kleinstadt in Mitteldeutschland, sondern auf die irgendeiner weit unten im Süden. Linkerhand ragen die zwei Türme der St. Johanniskirche in den Himmel; rechterhand der der St. Jacobikirche. Dieser Lieblingsort ist, als Kontrastprogram zur Bewegung, übrigens auch schnell von mehreren Eisdielen aus zu erreichen: Nehmt den Aufgang neben dem Kaufland in der „Kurzen-Geismar-Straße“.
Swantje findet es hier schön:
Kirschblüten am Campus
Der graue Winter verabschiedet sich und das rosige Sommersemester wird eingeläutet. Wenn die Kirschblüten am Zentralcampus blühen, sollte man schnell die Kamera zücken. Auch wenn die Fotos vom letzten Jahr deinen Instagram-Account gesprengt haben, ist es trotzdem befriedigend, in jedem Sommersemester die Blütenpracht auf deinem Handy zu verewigen. Danach solltet ihr aber die Kamera weglegen, ein freies Plätzchen zum Entspannen suchen und den Ausblick genießen. Der hält nämlich nur maximal eine Woche an, danach heißt es: Ein Jahr warten, dann ist wieder Kirschblüte.
Kiessee
Zur warmen Jahreszeit ist der Kiessee besonders schön. Bei freier Zeit und bestem Wetter schnappe ich mir sofort mein Fahrrad, meine Freunde und meine Picknick-Decke um die besondere Atmosphäre am Wasser zu genießen. Dabei kann man nicht nur Kanufahrern beim Paddeln zugucken, sondern auch Gänse und ihren Nachwuchs beobachten (Füttern verboten!). Für einen Rundgang um den Göttinger Baggersee solltet ihr jedenfalls genügend Zeit mitbringen, denn das lohnt sich wirklich, sei es mit dem Rad, Laufschuhen, Nordic-Walking-Stöcken oder einfach just for fun.
Deutsches Theater
Das erste Mal, als ich vor dem Deutschen Theater stand, war ich wirklich positiv beeindruckt. Eingebettet von stattlichen Bäumen und davor der (für Autofahrer und Fahrradfahrer komplizierte) mit Blumen bepflanzte, schicke Kreisel verleiht dem Theater eine gewisse Größe und ansprechendes Flair. Natürlich gibt es in anderen Städten größere und bekanntere Theater, trotzdem gucke ich jedes Mal hin, wenn ich mit meinem Fahrrad daran vorbei fahre. Einfach, weil es so schön anzusehen sehen ist. Aber nicht nur das Angucken von außen lohnt sich, auch die zahlreichen Theaterstücke sind sehr sehenswert! Mit dem Kulturticket sind die für Studis nämlich kostenlos.