Auf den ersten Blick scheint die Digitalisierung bei den Studierenden angekommen zu sein – jedenfalls wenn man sich die Menschenschar anschaut, die unentwegt auf ihre Handys starrt. Doch im Seminarraum, wenn die DozentInnen das Smartboard anschmeißen und hilflos in die Runde schauen, senken alle ihre Köpfe Richtung Tischplatte. Ja, auch ich. „Smartboard“, das bedeutet für mich: unbekannte Programme, bunte Knöpfe, Stifte mit Touchfunktion, und keinen Schimmer, wie man das alles benutzen soll.
Mit dem E-Assistants-Programm 2.0 soll sich das ändern: E-Assistants, das sind all die Studierenden, die den Sog des verlegenen Schweigens überwinden wollten und sich jeweils in den Bereichen Video- und Audioproduktion, Smartboard oder Content-/Lernmanagementsysteme wie StudIP und ILIAS zu ExpertInnen haben ausbilden lassen. Beim Smartboard-Parcours zum Beispiel geht es zu Beginn zunächst um theoretische Inhalte: „Zuerst lernt man die Grundlagen und die Technik in den Hörsälen kennen. Dann tauchen wir in die Lernaktivitäten ein, also was man kollaborativ mit den Smartboards gestalten kann“, erklärt die Koordinatorin und Dozentin des Programms Dr. Damla Yildirim. Dabei ist es Damla – unter Smartboardprofis duzt man sich – sehr wichtig, dass die TeilnehmerInnen überlegen wie sie das Smartboard didaktisch nutzen können: „Einerseits frage ich die Studierenden, wie sie das Smartboard in ihre eigenen Lernprozesse einsetzen können. Andererseits sollen sie überlegen, wie sie es in ihrem Seminar einsetzen könnten, wenn sie Lehrende wären.“ Diese Perspektive soll auch das Verständnis und die gegenseitige Unterstützung zwischen Studierenden und Dozierenden fördern. Auf diese Weise funktionieren die anderen Parcours auch. Zwei Level gilt es in diesem oder einem der anderen Parcours zu absolvieren, dann bekommen die Studierenden eine Teilnahmebescheinigung und dürfen sich – ganz professionell – E-Assistants nennen.
Abgesehen davon können Studierende aber noch viel mehr aus diesem Programm mitnehmen: „Die Kompetenzen für digitale Medien zu erwerben ist ein sehr wichtiger Vorteil, besonders für das zukünftige Arbeitsleben“, sagt Damla. Auch für die Arbeit als Hilfskraft bei Lehrenden ist das E-Wissen durchaus praktisch. Bei maximal fünf TeilnehmerInnen pro Workshop soll es aber bleiben: „Jeder muss die Möglichkeit haben, das selbst auszuprobieren. Unser Ziel ist es, dass jeder mit dieser Technik vertraut ist.“
Also wenn ihr eure digitalen Kompetenzen erweitern wollt (das bedeutet mehr können als auf dem Smartboard das Haus vom Nikolaus zu malen) und nicht mehr verschämt die Tischplatte anstarren möchtet, dann meldet euch per Mail für einen, mehrere oder vielleicht für alle Parcours bei Damla an. Ihre Kontaktdaten und viele weitere Infos findet ihr auf der E-Assistants-Seite.