Von Süden nach Norden? An einem Ort oder überall sein? Mit Thema unterwegs oder einfach rein ins Getümmel? Bei der Nacht des Wissens gibt es so viel zu erleben und zu entdecken. Dafür könnt ihr euch eine eigene Route basteln, die euch durch die über 370 unterschiedlichen Führungen, Experimente und Mitmachaktionen leitet. Falls ihr noch keine Ahnung habt, wie ihr eure Nacht gestalten wollt oder nur den ein oder anderen Veranstaltungstipp braucht, dann lasst euch von den Routen unserer BLUG-Reporterinnen inspirieren:
Tanitas Star Trek Route
Ich muss euch etwas beichten: Ich bin ein absoluter „Nacht des Wissens“ Neuling, und einer meiner Vorsätze fürs neue Jahr ist deshalb, das zu ändern! Um bei der schier überwältigenden Auswahl an spannenden Veranstaltungen aber nicht den Überblick zu verlieren, will ich mich vorbereiten und systematisch vorgehen. Als alte SoWi-Häsin kenne ich mich recht gut aus mit sozialwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Themen; meine heimliche Leidenschaft ist aber… die unendliche Weite des Weltraums (Grüße von Captain James T. Kirk), auch, wenn ich ungefähr null physikalisches Verständnis besitze, welches über „Dinge fallen, weil es Schwerkraft gibt“, hinausgeht. Da kommt mir die „Nacht des Wissens“, insbesondere mit den vielen Veranstaltungen am Nordcampus, ziemlich gelegen. Weil nicht nur die Weiten des Weltraums unendlich sind, sondern auch meine Phantasie, habe ich meine kleine Tour insgeheim die Star Trek Route getauft; und die will ich euch selbstverständlich nicht vorenthalten.
Ich starte am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS), denn wenn man die unendlichen Weiten verstehen will, sollte man vielleicht erstmal die eigene Hood gut kennen. Um 17 Uhr startet am MPS also ein Vortrag zum Thema „Marsforschung – Was soll das?“. Danach werde ich mich, hoffentlich als Quasi-Expertin für den Mars, auf zur Station „Neues vom roten Planeten“ machen, um mein Wissen noch ein bisschen zu vertiefen.
Unser Sonnensystem besteht aber natürlich nicht nur aus Sonne, Erde und Mars, ist ja klar. Darum will ich auch noch bei „Das Sonnensystem zum Mitmachen“ vorbeischauen. Hier geht es insbesondere um Raumsonden, die in unserem Sonnensystem unterwegs sind, und uns Einblicke in weit von der Erde entfernte Welten ermöglichen. Ja, und dann ist es endlich an der Zeit, auch mal über die Grenzen unseres eigenen Sonnensystems hinauszuschauen, und sich tatsächlich den unendlichen Weiten des Weltraums….ja, also ihr wisst schon, was ich sagen will. Meine letzte Station im MPS soll dann die zum Thema „Wie findet man einen Exoplaneten?“ sein, wo es darum geht, mit welchen Methoden man überhaupt ferne Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdecken kann.
Dann laufe ich schnell vom MPS rüber ins Laser Laboratorium Göttingen. Laser sind ja im Star-Trek Universum kaum wegzudenken, und um mehr über deren vielfältige Einsatzmöglichkeiten zu erfahren, will ich mich dort erstmal über „Photonen bei der Arbeit“ schlau machen. Danach geht es praktisch weiter: Ein nebeliger Raum, durchzogen von einem Labyrinth aus Lichtschranken – ob ich mich hindurchschlängeln kann, ohne Alarm auszulösen? Das wird sich zeigen, und zwar im „Laser-Tunnel Mission Possible“ des Laser Laboratoriums. Wenn ich auch diese Herausforderung gemeistert habe, bin ich eigentlich auch schon bereit, meine Ausbildung als Offizierin an der Sternenflotten-Akademie zu beginnen, um mich möglichst bald auf eine explorative, wissenschaftliche, diplomatische und friedliche Reise in den unendlichen Weltraum zu begeben! Vorher schaue ich aber auf alle Fälle noch einmal bei der Fakultät für Physik vorbei. Dort startet nämlich einmal um 19 und einmal um 23 Uhr die „Physik-Show Zauberhafte Physik“, die alle show-tauglichen und zauberhaften Register zieht, die die Physik so zu bieten hat – und das Spektakel will ich keinesfalls verpassen!
Hier findet ihr meine Route noch einmal komplett.
Verena hört hin
Bei den letzten Nächten des Wissens 2015 und 2017 war ich noch ein ziemlicher Newbie und habe mir ohne große Vorbereitung einfach mal angeguckt, was da so in ZHG und KWZ los war. Die anderen Standorte hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Das will ich diesmal anders machen und habe mich deshalb genau informiert.
Beim ersten Blick ins Programm fällt mir auf: Wow, gibt es viel Auswahl! Beim zweiten Blick sehe ich: Es gibt erstaunlich viel übers Hören. Warum sollte ich mich also nicht mit diesem Sinn beschäftigen?
Ich starte meine Tour ganz im Norden: am Nordcampus. Erst einmal will ich schließlich klären, wie Hören überhaupt funktioniert. Da kann mir das XLAB bestimmt weiterhelfen. Die Veranstaltung dort heißt: Hören Verstehen – Versuche zu Schall und Ohr.
Mit der Grundlage bin ich dann hoffentlich bereit dazu, das Thema zu vertiefen – natürlich am Klinikum. Wer an der Uni kennt sich schon besser mit dem Aufbau des Ohrs (#begehbaresOhrmodell) aus, als die MedizinerInnen? Meine Grundlagen vom XLAB kann ich hier aber auch bei den Sinnesexperimenten: Hören ausbauen. Und die Unimedizin wäre natürlich keine richtige Unimedizin, wenn sie mich nicht auch noch untersuchen könnten. Im Hörzentrum kann ich Einiges über die Hörvorsorge und Hörgeräte erfahren. Um die geht es auch in dem Vortrag, den es um 19.30 Uhr im Klinikum auf die Ohren (haha… kleines Wortspiel!) gibt. Das Thema: Hören mit Licht – ich wusste auch nicht, dass so was möglich ist.
Aber wie ist es eigentlich, wenn man nichts hört? Das lasse ich mir im Foyer des KWZ erklären. Studis und Dozierende haben dort die Ausstellung (Un)Sichtbare Lebensgeschichten – Dokumentation des sprachlichen und kulturellen Erbes tauber Menschen in Deutschland erstellt.
Beenden werde ich meinen Rundgang durch das menschliche Gehör an der HAWK. Dort kann ich eine 3D-Klangaufnahme machen. Also, dass das beim Film geht, wusste ich. Aber bei Audio? Anscheinend ja. Das verspricht auf jeden Fall Gänsehaut beim Hören.
Vielleicht habe ich euch mit meiner Route jetzt inspiriert (hier findet ihr sie noch einmal komplett) und vielleicht sehen wir uns ja bei der ein oder anderen Station. Ich würde mich freuen!