Ich kann es nicht mehr hören, aber wegignorieren geht auch nicht: Corona hat unseren Alltag einfach grundlegend verändert. Für uns Studis, die es eigentlich gewohnt sind, durchschnittlich 5-10 Kurse pro Woche zu belegen, mittags in die Mensa zu gehen und sich in der Bibliothek stundenlang auf Prüfungen und Hausarbeitsabgaben vorzubereiten, ist das digitale Semester definitiv eine neue Herausforderung gewesen. Da das nächste nicht großartig anders werden wird und wir in Zukunft noch viel mehr digital durchpowern müssen, haben wir unsere 5 Top Tipps zum digitalen Studieren gesammelt, damit der Einstieg gelingt!
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Know your tools
Wie das letzte Sommersemester gezeigt hat, sind die beiden bewährtesten oder beliebtesten Videokonferenztools für die Online-Lehre, die auch von der Uni zugelassen sind, BigBlueButton und Zoom. Hier können digitale Seminar- bzw. Meetingräume eingerichtet werden und Konferenzen mit dreistelligen Teilnehmer*innenzahlen abgehalten werden. Es lohnt sich außerdem, das Videokonferenzen vorher ein bisschen zu üben. Die Hemmschwelle, bei Veranstaltungen die eigene Kamera anzuschalten und so aktiv teilzunehmen, ist deutlich geringer, wenn man mit der Technik vertraut ist und man sich selbst im Videochat mit Freund*innen schon öfter gesehen hat. (So gewöhnt man sich auch an die subtilen Unterschiede der beiden Systeme – ich zumindest bin immer total verwirrt, wenn ich sehe, dass in einem mein Video spiegelverkehrt ist und in dem anderen nicht…) Und Dozierende können viel leichter lebendigen Unterricht gestalten, wenn sie zumindest digital in die Gesichter ihrer Studis blicken zu können! (Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann euch allerdings niemand dazu zwingen, die Kamera anzuschalten.)
Die Anleitung für BigBlueButton, Videotutorials und Tipps für Veranstalter*innen und Teilnehmer*innen findest du hier.
Wenn du wissen möchtest, wie du dir einen kostenlosen Zoom-Account über die GWDG erstellst und auf der Plattform an Veranstaltungen teilnehmen oder Meetings organisieren möchtest, schau hier vorbei.
Andere Tools zum Digitalen Lehren und Lernen, wie man z.B. Screencasts aufnimmt, GöTours nutzt oder Lernkarten mit ILIAS erstellt, gibt es hier.
Vor allem aber sind eCampus und Stud.IP, unsere unverzichtbaren Onlinesysteme der Uni, eure treuen Begleiter im digitalen Studium. Denn hier werden oder wurden auch in den regulären Semestern Kurse organisiert, Dateien hochgeladen und E-Mails verfasst. In unserem BLUG-Artikel der 5 Top Tipps Reihe zum Thema Onlinesysteme findet ihr noch mal alle Erklärungen zu den entsprechenden Systemen.
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Verschaffe dir einen Überblick über die Online-Lehre
Nicht alle Lehrveranstaltungen im digitalen Semester laufen gleich ab–genauso wenig, wie es Präsenzveranstaltungen tun. Im normalen Unibetrieb gibt es Vorlesungen, Seminare, Übungen, Tutorien und weitere Formen, sodass man gar nicht pauschal sagen kann, wie ein Kurs regulär abläuft. Das Gleiche gilt für Online-Veranstaltungen: Vorlesungen mit stumm geschalteten Studis, Seminare mit aktiver Beteiligung, Video an, Video aus, Ton an, Ton aus, oder aber vorher aufgezeichnete Vorlesungen… die Liste ins lang. Um euch ein wenig orientieren zu können, welche Formen der Online-Lehre auf euch zukommen können und wie das Ganze dann abläuft, bekommt ihr hier einen Überblick.
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Lernen lernen!
Dass Lernen nicht gleich Lernen ist, haben viele schon während des Abis mitbekommen. Die Herangehensweise ist hierbei entscheidend und kann entweder dazu führen, dass das erlernte Wissen einen Tag nach der Prüfung wieder verpufft oder aber, dass es nachhaltig gespeichert wird, was natürlich erstrebenswerter ist. In unserer BLUG-Reihe „#unigoelernt“, die wir zusammen mit der Zentralen Studienberatung gestaltet haben, haben unsere Reporter*innen unterschiedliche Lernmethoden getestet, die für euer Selbststudium zu Hause von Nutzen sein können. Denn die neue Art der Lehre erfordert leider noch mehr Selbstdisziplin, Zeitmanagement und Motivation als im Studium sowieso schon erwartet wird. Daher gelten neben den Lerntipps auch die üblichen Homeoffice-Regeln: geregelte Tageszeiten, Zeitpläne, aufstehen und anziehen, als verließe man das Haus, etc.
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Erweitere deine digitalen Kompetenzen
Um digital noch ein bisschen fitter zu werden, bietet die Uni Selbstlernkurse an. Dort wird das Kursmaterial eigenständig bearbeitet, während die entsprechende Institution über die digitale Plattform Unterlagen und Informationen bereitstellt. IT, Datensicherheit, Literaturrecherche… Wenn ihr dazu mehr lernen möchtet, um eure digitalen Kompetenzen auszubauen, die ja nun mal äußerst wichtig im digitalen Studium sind, seid ihr bei diesen Kursen genau richtig. Welche Selbstlernkurse es gibt, wo ihr euch anmeldet und wie das Ganze dann abläuft, könnt ihr hier, auf der Seite des Digitalen Selbstlernkurse, finden.
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Sozial vernetzen
Der schönste Teil am Studieren ist und bleibt ja eigentlich das, was zwischen den Vorlesungen stattfindet: Kneipentouren, ausgiebige Mensaessen mit Freund*innen oder eben auch gemeinsames Lernen im LSG bis spät in die Nacht. So ganz müssen wir auf das „gemeinsam“ aber nicht (mehr) verzichten, denn es gibt Mittel und Wege, um sich trotzdem vernetzen zu können. Zum einen kann unter Corona-Schutzmaßnahmen (!) auch das ein oder andere persönliche Kleingruppentreffen an der frischen Luft stattfinden, zum anderen kann und sollte von digitalen Möglichkeiten Gebrauch gemacht werden. Über Stud.IP habt ihr den ersten Kontakt zu euren Kommiliton*innen, die in den gleichen Kursen sind, ab da könnt ihr easy zusammenkommen, sei es in Lerngruppen, auf einen Abstandskaffee oder in digitalen Räumen. Für alle Erstis gibt es–tatsächlich neben einigen Präsenzveranstaltungen, yay–in diesem Jahr auch die viele Onlineangebote. Was für euer Fach angeboten wird, erfahrt ihr auf im Termine-Check zum Studienbeginn, dafür schaut ihr einfach auf der Webseite eurer Fakultät bzw. Einrichtung und erfahrt dort Näheres. Auch viele Online-Infoabende zu allen möglichen Bereichen und Themen finden derzeit statt, es gibt also genügend Möglichkeiten, sich zu informieren und in Kontakt zu treten.
Wenn ihr euch gefunden habt und nun zusammen lernen oder arbeiten möchtet, ohne euch einem Corona-Risiko auszusetzen, probiert doch mal das GWDG-Pad, den Rocket-Chat oder die Studiengruppenfunktionen auf Stud.IP aus. Hier kann man einerseits gemeinsam Projekte entwickeln und planen und andererseits gut in der Gruppe kommunizieren, ohne die tausendste WhatsApp-Gruppe zu erstellen.
Wann wir wieder „normal“ studieren können, kann natürlich noch niemand wissen…aber sicher ist, dass wir in der Zwischenzeit viel über digitale Tools lernen. Und eins steht fest: Wir werden auch die verhassteste Uni-Veranstaltung wieder wertschätzen, wenn wir im Hörsaal alle gemeinsam leiden können…