Der lebende Wecker

Mit diesen Anekdoten und Insidertipps kannst du beim nächsten Besuch deiner Eltern den obligatorischen Stadtrundgang aufpeppen.

Beep Beep Beep – ach noch 10 Minuten. Beep Beep Beep, und nochmal Snooze. Und so weiter, bis wir dann ein bis zwei Stunden später aufstehen als geplant. Nicht so bei den Göttinger Studenten um das Jahr 1840. Dort herrschten nämlich andere Weckmethoden. Es war üblich sich abends eine Schnur um den Knöchel zu knoten und diesen aus dem Fenster auf die Straße hängen zu lassen. Zur gewünschten Zeit kam dann der Nachtwächter vorbei und zog an dem Faden, bis der Schlafende wach wurde. Dabei soll sich auch Folgendes ereignet haben: Der Nachtwächter war von einem Studenten mit besonders tiefem Schlaf zum Wecken bestellt worden. Dieser wohnte in der Neustadt, einer kleinen Seitenstraße der Goetheallee. Als der Student auch nach mehrmaligem Ziehen an der Schnur nicht aufwachte, stemmte sich der Nachtwächter mit dem Rücken gegen die Wand, legte sich den Strick über die Schulter und warf sich mit aller Kraft nach vorne. Plötzlich ertönte ein lauter Schrei und der Nachtwächter wurde von dem herabfallenden und nun ganz sicher nicht mehr schlafenden Studenten zu Boden gerissen. Da lob ich mir doch meine Snoozetaste!

Gefunden habe ich diese Geschichte in dem Buch „Bullerjahn. Alt-Göttinger Studenten Anekdoten“ von Günther Meinhardt.

 

 

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Gwendolyn Barthe, 22, studiert im Bachelor Soziologie. Beim Schreiben isst sie am liebsten Gummibärchen.

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