Diese Geschichte zeigt, dass man sehr gegensätzliche Leidenschaften haben kann, dass man die eine manchmal erst später entdeckt als die andere und sie einem dann ganz neue (Studien-)Wege eröffnet. Außerdem zeigt die Erfahrung dieses Fachwechslers, dass man manchmal erst über Umwege und Zwischenstopps, wie hier das BWL Studium, zum (vorläufigen) Ziel gelangt.
Max hatte sein Traumstudium eigentlich gefunden. Trotzdem wechselte er noch zweimal sein Fach.
Ein halbes Jahr nach dem Abi, habe ich angefangen Musik, genauer gesagt Klavier im Bachelor an der Hochschule für Musik in Detmold, zu studieren. Dafür hatte ich mich entschieden, weil ich schon vorher viel in dem Bereich gemacht habe, zum Beispiel wöchentlich Klavierunterricht genommen habe und musikalisch generell sehr aktiv war. Der Studiengang hat mir sehr gut gefallen und es war super, am Klavier weiterzukommen. Aber ich war ab der ersten Sekunde des Studiums damit konfrontiert, dass es irgendwann nicht mehr so toll sein würde. Ich hab oft gehört, dass Berufsmusiker es auf dem Arbeitsmarkt schwer haben. Ich bin in dem Studium auf viele getroffen, die das alle sehr gerne machen und auch sehr viel üben und zum Teil richtig krasse Abschlüsse haben, Konzertexamen und so weiter… Aber einen Job zu finden, scheint für sie echt schwierig zu sein. Meiner Meinung nach ist das so, weil ihr Können in der Gesellschaft nicht so gefragt ist. Deshalb habe ich mich entschieden, was anderes zu machen. Ich hab dann in den Semesterferien einfach zu BWL nach Göttingen gewechselt. Ich hatte allerdings enorme Zweifel. Mit Wirtschaft, mit BWL , hatte ich vorher gar nichts zu tun. Weder in der Schule habe ich dafür Interesse gehegt, noch außerhalb habe ich mich mit solchen Themen beschäftigt. Es war irgendwie eine Zwischenlösung. Ich habe dann nach zwei Semestern nochmal gewechselt, zu Wirtschaftsinformatik. Eine Affinität zu Computern hatte ich schon immer. Nicht nur, dass ich gern mal mit anderen gezockt habe, sondern dass ich es interessant fand, irgendwelche Betriebssysteme zu installieren und so weiter. Dieses Studium will jetzt auch fertig machen. Ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich jetzt nochmal die Stadt und das Studium wechseln und diesen Bachelor nicht beenden würde. Manchmal frage ich mich zwar, ob ich da wirklich reinpasse, wenn ich zum Beispiel in der Informatikvorlesung sitze, die echt schwer ist. Aber die Berufsaussichten sind in dieser Branche natürlich echt gut. Die Regelstudienzeit seh ich nicht so eng. Dafür ist das Studium einfach viel zu wertvoll und viel zu chillig und viel zu schön, als dass man sich da so einen Stress macht. Ich merke aber deutlich, dass mein erstes Studium und das was aus der Zeit davor resultiert, diese enorme Beschäftigung mit dem Fach Musik, mich mein Leben lang nicht loslassen wird.
Wenn du auch über einen Fachwechsel nachdenkst und eine professionelle Beratung brauchst, schau doch beim Monday Check der Zentralen Studienberatung (vom 15. Mai bis zum 12. Juni) vorbei.