Ein Fachwechsel ist eine Entscheidung, die man letztlich nur mit sich selbst ausmachen kann. Trotzdem ist es wichtig, sich Rat von allen Seiten zu holen, um den passenden Studiengang zu finden. Der Gang zur Studienberatung zahlt sich auf jeden Fall aus, wie diese Fachwechsler-Geschichte beweist:
Meine allererste Studienwahl war Erkunde und Latein auf Lehramt. Ich habe dann relativ schnell gemerkt, dass Latein doch nicht das ist, was ich gerne machen möchte. Als die Uni dann anfing, habe ich bei dem starken Pensum der Lateinübersetzungen gemerkt, dass ich nicht die Motivation habe, die man eigentlich dafür braucht. Im zweiten Semester habe ich dann auch gar keine Lateinvorlesungen mehr besucht.
Als ich gemerkt habe, dass ich Latein nicht weitermachen möchte, war ich erst mal am Überlegen ob ich trotzdem die Lateinklausur mitschreiben soll, da ich schon, wie viele andere, bei der Probeklausur durchgefallen bin. Das hieß zwar nichts, aber für mich war das schon eine Bestätigung, dass ich es nicht kann oder einfach nicht will. Während der Weihnachtsferien habe ich sehr viel nachgedacht, ob das mit Latein weiterhin Sinn macht. Nach den Ferien war ich bei der Studienberatung. Dort haben wir besprochen, dass wenn Latein schon so ein Zwang für mich ist, dass ich dann die Klausur besser nicht mitschreiben und wirklich das Fach wechseln sollte. Trotzdem bin ich erst einmal in ein tiefes Loch gefallen. Man denkt, man ist gescheitert. Ich hatte auch nicht sofort einen Plan B in der Tasche. Aber in den Gesprächen mit der Studienberatung habe ich schon gesehen, dass Erdkunde mir sehr viel Spaß macht. Die Alternative war dann Geographie im Mono-Bachelor zu studieren. Mir fiel jedoch schwer bei diesem Studiengang eine berufliche Aussicht zu sehen. Beim Lehramtsstudium hat man ja ein klares Ziel vor Augen. Das hat mich ein bisschen davon abgehalten mich sofort für Geographie zu entscheiden. Während meines Erdkundestudiums habe ich jedoch einige Geographie-Module belegt und konnte mich mit der Zeit mehr mit Geographie anfreunden.
Jetzt finde ich es schön, dass ich eben nicht dieses vorgeformte Berufsbild habe, sondern das es viele Möglichkeiten gibt, seinen Weg zu gehen. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mit dem Lehramtsstudium angefangen habe. Wenn ich es nie probiert hätte, dann würde ich vielleicht immer noch denken „Oh, ich hätte vielleicht Lehrerin werden können.“ Ich bin jetzt sehr glücklich mit meiner Entscheidung, sonst hätte ich auch nicht den Master in Göttingen weitergemacht. Mir gefällt die Fakultät, es ist sehr überschaubar, man hat einen guten Draht zu den Dozenten, das hat mich bestärkt, dass meine Wahl richtig gewesen ist.
Wenn man überlegt einen Fachwechsel zu vollziehen, aber immer noch Zweifel hat, sollte man sich auch an andere Personen wenden. Einfach mit anderen Leuten darüber reden. Natürlich kann keiner einem die Entscheidung abnehmen. Trotzdem fand ich es gut mit Freunden, mit der Familie, aber eben auch mit der Studienberatung zu sprechen. Die werfen einen ganz neutralen Blick darauf. Das hat mir dabei geholfen meine Gedanken zu sortieren. Man sollte sich auch Zeit nehmen, wenn es möglich ist, sich passende Fächer anzuschauen. Am besten sollte man mal in die Fächer reinschnuppern, sich reinsetzen, vielleicht auch mit Leuten sprechen, die das studieren. Einfach um bestätigt zu werden, dass dieser Studiengang zu einem passt.
Wenn du auch über einen Fachwechsel nachdenkst und eine professionelle Beratung brauchst, schau doch beim Monday Check der Zentralen Studienberatung (vom 15. Mai bis zum 12. Juni) vorbei.