Von Süden nach Norden? An einem Ort oder überall sein? Mit Thema unterwegs oder einfach rein ins Getümmel? Bei der Nacht des Wissens gibt es so viel zu erleben und zu entdecken. Dafür könnt ihr euch eine eigene Route basteln, die euch durch die über 370 unterschiedlichen Führungen, Experimente und Mitmachaktionen leitet. Falls ihr noch keine Ahnung habt, wie ihr eure Nacht gestalten wollt oder nur den ein oder anderen Veranstaltungstipp braucht, dann lasst euch von den Routen unserer BLUG-Reporterinnen inspirieren:
Theresas Geschmacksachen
Bisher hat mir bei der Nacht des Wissens die Prüfungsphase immer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich muss also erst noch auf den Geschmack kommen, aber ich vermute, dass mir das bei meiner zusammengestellten Route ein Leichtes sein wird. Rund um meinen Lieblingssinn, den Geschmack, möchte ich mich in die Tiefen der Lebensmittelindustrie, Chemie und Ökologie stürzen. Was im ersten Moment hauptsächlich nach Verkostung klingt, hat in Wahrheit viel mit Naturwissenschaften zu tun (okay, und auch ein bisschen mit Verkostung). Meine Geschmacksknospen und ich können es kaum erwarten.
Meine Tour startet beim Lebensmittelcheck. Jeden Tag esse ich viel und gerne Gemüse und Obst, aber woran erkenne ich, ob das, was ich gekauft habe, auch qualitativ hochwertig ist? Beim Qualitätscheck bei Obst, Gemüse und Kartoffeln im ZHG-Foyer erhoffe ich mir, nützliche Tipps für den Alltag zu bekommen, nach welchen Faktoren ich in Zukunft mein Obst und Gemüse aussuchen sollte. Danach geht’s weiter zu Dingen, die man normalerweise nicht essen kann und auch nicht sollte: Luftballons, die man essen kann im FREIgeist.
Wenn ich dann schon einmal dort bin, lasse ich mir sicherlich nicht die Getränke bei Genial an der Bar mit Signature Drinks entgehen. Botanik geschmacklich erleben heißt hier die Devise, da sage ich nicht nein.
Weiter geht’s zum Sartorius Campus. Weil ich dann bestimmt schon in Bar-Laune bin, schaue ich direkt mal beim Sarto Science Cocktail vorbei. Hier gibt es alkoholfreie Mojitos, anhand derer die Sphärisierung, eine Technik aus der molekularen Küche, näher erklärt wird. Wissenschaft und Cocktails, das gefällt mir. Bei Sartorius gibt es außerdem die Wie bekomme ich das Gelb aus der Fanta?– Station. Dort wird durch ein Trennverfahren gezeigt, wie bestimmte Substanzen aus Lebensmitteln gefiltert werden.
Zurück im ZHG: Die Mosterei Malus bietet dort an der Saftbar für Wissensdurstige Bio-Säfte aus eigener Produktion an. Dafür habe ich mich mir, wissensdurstig wie ich nun mal bin, Fragen zur ökologischen Herstellung dieser Säfte überlegt. Ich hoffe, dass hier jeglicher Durst gestillt werden kann. Falls nicht, versuche ich es bei der Weinhandlung Bremer, ebenfalls im ZHG-Foyer. Bei Wein und Nachhaltigkeit geht es mir NATÜRLICH weniger um die Verkostung des ökologischen Weins und mehr um meine Fragen zur nachhaltigen Weinherstellung.
Fest steht: Bei diesen Geschmackserlebnissen muss ich an diesem Abend auf jeden Fall die Toiletten im Auge behalten.
Hier findet ihr meine komplette Route des guten Geschmacks.
Hannas Tour der guten Vorsätze
Neues Jahr, neues Ich – was Ende Dezember noch so schön und leicht umsetzbar klang, ist bei vielen Mitte Januar schon wieder in etwas entlegenere Bereiche der Erinnerung gerutscht. Aus den guten Vorsätzen ist nach zwei Wochen etwas die Luft raus und man beginnt, es sich im alten Ich wieder gemütlich zu machen, schließlich war das doch eh nie so wirklich schlimm, oder? Doch Halt: Bevor ihr aufgebt, zu euren Chipstüten und gehamsterten Schokoladenvorräten zurückkehrt und eure Sonntagnachmittage wieder mit dem Finger auf dem „Nächste Folge“-Button verbringt statt mit den Füßen in den Joggingschuhen, gewährt euch das neue Jahr eine zweite Chance auf das Erreichen all eurer kühnsten Herzenswünsche für ein optimiertes Selbst. Diese Chance kommt in Gestalt der Nacht des Wissens, dem großen Spektakel, auf das alle zwei Jahre die Göttinger Wissenschaftsszene entgegenfiebert. Dort könnt ihr nicht nur Einblicke in alles, was die hiesige Forschung und Lehre zu bieten hat, erhalten, sondern habt auch noch die Gelegenheit, an eurem besseren 2019-Ich zu arbeiten – nämlich mit meiner ultimativen Nacht-des-Wissens-featuring-gute-Vorsätze-Tour. Für die Top 3 der beliebtesten Bereiche, in denen man sich jedes Jahr Besserung gelobt, bietet die Nacht des Wissens die passenden Veranstaltungen, die euch wieder auf den richtigen Weg geleiten.
1. Gesünder leben
Erinnert ihr euch noch, damals, als ihr euch beim Familienweihnachtsessen den dritten Nachschlag Spekulatius-Tiramisu auf den Teller schaufeltet und eure Schoko-verschmierten Lippen die Worte formten: „Nächstes Jahr esse ich weniger Süßigkeiten und gehe endlich auch wieder regelmäßig zum Sport.“ Doch nun ist Januar, die Weihnachtsbeleuchtung ist weg und mit ihr auch all die löblichen Entschlüsse, die ihr unterm Tannenbaum gefasst habt. Um den inneren Schweinhund auszutreiben, bietet euch die Veranstaltung „Gesund und bewegt leben – wissenschaftliche Anregungen für einen gesunden Lebensstil“ erste Ideen. Um auch sportlich wieder auf Vordermann oder -frau zu kommen, könnt ihr im Anschluss im Foyer der Mensa eure Bewegungsqualität testen und euch die unangenehme Frage stellen: „Ab wann bin ich eigentlich übergewichtig?“. Beim „Spaziergang durch die Gesundheitsgalerie“ erhaltet ihr Anregung für euer Training. Wer sich lieber ungewöhnlich sportlich betätigen möchte, kann alternativ bei einem Vortrag mit dem vielversprechenden Titel „Cricket – noch viel aufregender als Sie denken“ mehr über eine Sportart lernen, die viele (ich) nur mit Downton Abbey und Männern in Knickerbockern verbinden. Dass ihr euch mit mehr Sport nicht nur körperlich, sondern auch mental etwas Gutes tut, verdeutlicht dann nochmal der Vortrag „Einfach gut drauf – Sport und psychische Gesundheit“. Habt ihr noch nicht genug über eure körperliche Beschaffenheit erfahren, um euch wohlgemut an einen gesünderen Lebensstil zu machen, bietet die Mitmachaktion „Wie sind Sie gebaut? Ihre persönliche Bioelektrische-Impedanz-Analyse“ die wohl ziemlich sicher einmalige Möglichkeit herauszufinden, ob euer Körper eher einer Gurke oder einer Avocado (!) ähnelt.
2. Nachhaltiger leben
Ihr hattet es euch so fest vorgenommen: Vorbei sollte die Zeit der Einmal-Becher, Strohhalme, Plastiktüten, eingeflogenen Südfrüchte sein. Doch dann kam die erste Uni-Woche und auf einmal steht ihr nach drei Seminaren im Supermarkt und kramt zwischen vier Büchern erfolglos in eurem Rucksack nach dem Jutebeutel und dem wiederverwendbaren Obstnetz. Ach, so schlimm ist es ja wohl nicht, einmal eine Plastiktüte zu kaufen, oder? Und einmal wird man ja wohl auch eine Ananas aus Guatemala mitnehmen dürfen, denn morgen, spätestens nächste Woche, dann aber auf jeden Fall, werdet ihr ja auch endlich anfangen mit dem Umweltschutz und der Nachhaltigkeit. Schluss mit dem Teufelskreis des Aufschiebens macht die Nacht des Wissens. Beim Vortrag „Nachhaltigkeit ist kein Spiel – oder etwa doch?“ hört ihr, wie wichtig Nachhaltigkeit heute für Unternehmen ist. Beim Experiment „Biodiversität und Landnutzung“ erfahrt ihr mehr über nachhaltige Landwirtschaft und die Veranstaltung „Flexitarier für mehr Klimaschutz?“ verrät, ob Fleischersatzprodukte wirklich besser für die Umwelt sind. Schließlich könnt ihr bei „Wein und Nachhaltigkeit“ ganz selbstlos testen, wie Wein aus biologischem Anbau schmeckt.
3. Weniger Stress, mehr Zufriedenheit
Auch ein Vorsätze-All-Star: Nach einem Jahr voller Ärgerlichkeiten, voller pingeliger Bürokratie, voller Deadlines, To-Do-Lists und sich überschneidenden Terminen habt ihr euch für 2019 vorgenommen, mal zu entspannen und euer inneres Gleichgewicht zu finden. Ihr habt euch eine Meditations-App runtergeladen, an der Wand hängt jetzt ein Bild mit einem schnörkeligen Dalai-Lama-Zitat und ihr seid ausgestattet mit Yoga-Matte, Gesichtsmasken, überteuertem Tee und Kerzen, die Hustenreiz auslösen. 2019 wird das Jahr von Achtsamkeit, Self Care, hang loose, hygge. Doch kaum habt ihr die erste Woche in der Uni überstanden, habt ihr euch auch schon wieder fünfmal über die Studienordnung, zweimal über die ZESS, dreimal über eure Dozierenden geärgert, müsst die erste Nachtschicht einlegen, um mit der Lektüre hinterherzukommen und den Mindfulness-Tee habt ihr auch schon wieder durch die tägliche Dosis von fünf Tassen Kaffee ersetzt. Die Aktion „Stress_aktiv to go“ zeigt euch kleine Übungen, mit denen ihr im Alltag Stress reduzieren könnt. Beim Vortrag „,Der Weg zum Glück‘ – wie ich meine eigene Hirnchemie austricksen kann, um zufriedener zu werden“ lernt ihr danach, mit welchen Tricks ihr euer Gehirn zu Zufriedenheit überlisten könnt. Und falls ihr schon absehen könnt, dass es auch nach der Nacht des Wissens eher nichts wird dem richtigen Leben, gibt es schließlich auch noch eine Veranstaltung, die euch die perfekte Ausrede liefert: Bei der Mitmachaktion „Welcher Chronotyp bin ich?“ könnt ihr herausfinden, ob ihr eher zum Frühaufstehen oder Ausschlafen neigt und lernt die schöne Vokabel „sozialer Jetlag“, mit der ihr dann euren Chef zu überzeugen versuchen könnt, dass Arbeiten um 9 Uhr morgens einfach nicht zu eurem Chronotyp passt.
Motiviert, es noch einmal mit den guten Vorsätzen zu probieren? Dann findet ihr meine gesamte Tour hier.